Kalthäusern (Transkription Nr. 687)

Schulort Kalthäusern
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 123-125
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Frauenfeld
Agentschaft 1799: Stettfurt
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Abts von Einsiedeln)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Lommis
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Kalthäusern (Niedere Schule, katholisch)

Beantwortung der Fragen über den zustand der Katholischen Schuhl zu Kalthäüsern.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Kalthäüsern.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist ein dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

zur Gemeind Stöpffurt gehörig

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

stehet unter dem ober Agent bürger bachmann zu Stöpffurt.

I.1.dIn welchem Distrikt?

gehöret zum Districkt Frauenfeld,

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Thurgäw.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

a. jm dorf Kalthäüsern sind 20. Catholische Haushaltungen.
b. zu Stöpffört, anderthalb viertel stund entlegen 9. haußhaltung.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

von diesen beeden orten Kommen in die schuhl nebst zuzug von dem benachbarten ort wingerten 28. biß 34 kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

a. Eine andere im pfarrort wengi selbst selbst
b. errichtete schuhl ist von hier eine stund entfernet
||[Seite 2] c. Die Catholische Schuhl zu lommis eine halbe stund
d. die Evangelische schuhl zu Stöpffurt anderthalb viertel stund.

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

der schuhl-lehrer unterichtet Täglich 6 Stund lang. Er Theilet die kinder in die buchstabierend, leßend; und schreibende Klaße.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

jn diser schuhl werden die Kinder im buchstabieren, leßen, schreiben und in der religion unterrichtet.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

diese schuhl wird nur im Winter 10 wochen lang gehalten.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schuhl-bucher sind die gewohnliche Nahmen Büchlein; zum leßen religions- sitten- und andere nutzliche Bücher.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

vorschriften sind meistentheils von dem eignen Pfarrer zu Wengi abgefaßt und verfertiget; auch aber von dem schuhllehrer abgeschriben, und den kindern vorgelegt

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

der schuhl-lehrer unterichtet Täglich 6 Stund lang. Er Theilet die kinder in die buchstabierend, leßend; und schreibende Klaße.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 3] Den biß herigen Schuhl-lehrer hat der verstorbene Pfarrer Stern sel. zu Wengi ernennet, die dorfgenoßen zu Kalthäüsern aber denselbigen angenohmen, und Bestättiget.

III.11.bWie heißt er?

Er heißet: Johannes Wellauer

III.11.cWo ist er her?

ist gebürtig aus dem ort Kalthäüsern selbst.

III.11.dWie alt?

Alt 73 jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

ein Wittiber, und hat 2. Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Er ist der schuhl schon vorgestanden 21. jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

seine andere geschäften außert der schuhl sind die Feld-arbeiten.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

in diese schuhl Kommen, wie schon 1. Sub Numero 3. bemerckt worden, Kinder 20, 30. und noch mehrere. vorzüglich wenn die älltern ihre kinder desto fleißiger in die selbe schicken wurden, und nicht unter dem Titel der Armut solche zu hauß behielten, auf daß sie den unterhalt helffen gewinen.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 4] Schul stiftung ist eine vorhanden

IV.13.bWie stark ist er?

Sie bestehet aus 350. fl.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

welche Summa drey bürger vom ort zur haltung dieser local-schuhl bestimmt und aus bezahlt haben; auch hofnung diesere ist, daß diese Stiftung durch andere ortsbürger werde vermehret werde.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

die gestiftete gelder stehen unter der obsorg der orts-bürger Schuhl geld nihmt der lehrer nur von frembden kindern, und von einem jeglichen wochentlich nur 3. xr.
die Kinder aber von Kalthäüsern und Stöfort underrichtet Er um den Zinß vom gestiffteten Schuhl Capital.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.

ein Eigenes Schuhl-hauß ist Keines vorhanden.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

der jezige Schuhl-lehrer hat in seinem Neüen Haus eine Schuhl Stuben erichtet mit stühlen, und allem andern nothwendigen versehen

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

||[Seite 5] Für diese Stuben erhaltet, und forderet er Keinen Zinß.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

und weilen diese Schuhlstuben sein Eigenthum ist, so unterhaltet Er sie in seinen eigenen Kösten

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

daß gantze Einkommen des Schuhl-lehrers für 10 wochen ist denn nur der Zinß von 350 fl. Capital

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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